Hast Du Dich auch schon mal bei der riesigen Auswahl an Materialien in der Bastelwelt vertüdelt? Hier findest du Tipps zu Techniken und Material rund ums Stempeln

Bei den gezeigten Marken handelt es sich übrigens um unbezahlte Werbung. Ich möchte Euch einfach nur eine Hilfestellung geben, was es alles gibt und wofür man es benutzen kann. Hier findet Ihr Produkte, die sich bei mir in den letzten 12 Basteljahren bewährt haben.

Hast Du Fragen zu einer bestimmten Technik oder Materialien, dann schreib mir einfach :)


Stempelfarben - Unterschiede und Anwendung

Die Auswahl an Stempelfarben ist einfach riesig. Damit Du einen Überblick behältst, habe ich Dir die wichtigsten Merkmale zusammengefasst. Gute Stempelkissen kosten bis zu 12 Euro pro Stück, das geht irgendwann ins Geld. Daher macht es Sinn, sich vorher zu informieren, welche Farbe man wofür benötigt.

Stempelfarbe zum Colorieren mit Alkohol-Markern

Nach etlichen Fehlkäufen bin ich überzeugt von von den MEMENTO Stempelkissen der japanischen Firma Tsukineko, die auch viele andere hervorragende Farbserien herstellt. Die MEMENTO-Farben sind in kleiner Tropfenform ("DewDrop"), als große Stempelkissen sowie als Nachfüllfläschchen in vielen Farben erhältlich.

Die Farbe blutet kaum aus und hält stand, auch wenn man wild mit Alkohol-Markern oder Filzstiften über die gestempelten Bereiche krickelt. Bei Waserkontakt verteilt sich die Tinte jeoch ein wenig.

Die Abdrücke sind gestochen scharf. Ich benutze daher diese Farbe mittlerweile fast ausschließlich, auch, weil sie auf jeglichem Papier einfach erstklassige Ergebnisse liefert und ein echter Allrounder ist. Die Farbe ist zudem sehr ergiebig und trocknet nicht sonderlich schnell aus.

Ich liebe sie einfach!

Stempelfarbe für Wasserfarben

Für das Colorieren mit Wasserfarben stemple ich am Liebsten mit der ARCHIVAL INK von Ranger. Den Abdruck muss man kurz antrocknen lassen, dann hält er aber der Feuchtigkeit stand. Die Abdrücke sind dabei fast genauso scharf wie bei der MEMENTO-Tinte.

Die ARCHIVAL INK ist eine permanente Stempelfarbe, die man auch auf glatten und glänzende Oberflächen (z.B. Folie, Metallic-Papier) einsetzten kann. Man sollte sie aber schon ein Weilchen trocknen lassen, damit die Stempelabdrücke nicht doch verschmieren. Abdrücke auf glänzenden Oberflächen kann man meistens nicht colorieren, da die Colorationsfarben den Stempelabdruck verschmieren können.

Die Farbe trocknet meiner Meinung nach etwas schneller auf dem Stempelkissen aus. Dieses kann man aber auch mit Nachfüllern auffrischen. Vielfarbig erhältlich in verschieden großen Stempelkissen.

Permanente Stempelfarbe

Ambivalent ist die STAZON-Stempelfarbe von Tsukineko. Mit dieser permanenten Farbe kannst Du neben Papier auch Folien, glatte Oberflächen, Leder, Stoff und so weiter bestempeln. Allerdings sind die Abdrücke nicht immer sehr scharf, Alkoholmarkern halten sie nicht so gut stand.

Die Stempelkissen gibt es in Midi- und Maxigröße und sind in kräftigen Tönen als auch als opaque Pastell- und sehr glänzende Metallicfarben erhältlich.

Undedingt die StazOn-Stempelkissen nach jedem Stempelabdruck wieder fest verschließen, sonst trocknen sie schneller aus als der Schall. Die StazOn Pastell- und Metallicfarben trocknen sogar noch schneller im Stempelkissen an und wurden von mir nicht noch mal gekauft (stattdessen embosse ich oder ich nutze normale Metallic-Acrylfarbe). Beim Nachfüllen sieht man, wie extrem dickflüssig und ölig die Farbe ist.

Die benutzten Stempel bekommt man ausschließlich mit speziellem Flüssigreiniger (StampCleaner oder Alkohollösungen) wieder richtig sauber. Wenn man dies nicht ordentlich macht, verfärben sich die Stempel, geben die Farbe von vorher wieder und gehen auch gerne mal richtig kaputt. Clear Stamps gehen dadurch deutlich schneller koppheister, sie verlieren ihre Form oder härten sogar aus. Auch Gummistempel können bei mangelnder Vorsicht porös werden. In beiden Fällen sind die Stempel dann hin.

Wasserreaktive Stempelfarbe

Heiß geliebt besonders bei Kartenbastlern (und auch bei mir) sind die DISTRESS OXIDE-Farben von Ranger. Mittlerweile gibt es auch andere Anbieter, die ähnliche Produkte anbieten, die habe ich aber noch nicht ausprobiert, weil die DsitressOxide einfach so knorke sind, dass ich derzeit keine Alternative wünsche. Es gibt eine riesige und wunderschöne Auswahl der matt trocknenden, leicht kreidigen Farben.

Die Farben lassen sich zwar auch deckend stempeln, jedoch nicht so gut colorieren, da die Abdrücke anderen Farbmedien nicht standhalten. Derzeit werden sie vermehrt für die Hintergrundgestaltung genutzt. Die Farben lassen sich mit Pinseln, Schwämmchen, Blendern oder Daubern herrvorragend vermischen und verblenden. Hierdurch entstehen sagenhafte Farbverläufe. Bespritzt man das Ergebnis dann noch mit Wasser, entstehen ansprechende Effekte, da das Wasser mit der Farbe reagiert. Je länger das Wasser auf der Farbe verbleibt, desto intensiver der Effekt.

Achtung: Will man auf den mit Farbe bearbeiteten Flächen embossen, die Farbe erstmal sehr gut trocknen lassen und im Idealfall abpudern, sonst bleibt das Embossingpulver überall kleben.

Unsichtbare Stempelfarbe

Habe ich neu Entdeckt: die unsichtbare FADEOUT-INK von InkOn3.

Das funktioniert ähnlich wie die Gutta-Umrisse bei der Seidenmalerei. Der Stempeladruck ist nur ganz leicht zu sehen und der Umriss nimmt die Farbe des jeweils genutzten Farbmediums an. So sieht es aus, als ob das Motiv selbst gemalt wäre und das Projekt hat einen schönen künstlerischen Ausdruck. Das funktioniert ausgesprochen gut mit Aquarellfarben. Aber dabei auf besonders gutes Aquarellpapier achten, sonst wirkt es nicht so schön!

Embosssingtinte

Embossing = Prägen.

Die detailliertesten Embossing-Ergebnisse (z.B. für Textabdrücke) bekomme ich mit der VERSAMARK-Embossingtinte von Tsukineko hin. 

Im Unterschied zum mechanischen Prägen mit einem Plastikfolder und einer Schneide-und Prägemaschine embosst man beim Stempeln mit Hitze.

Genutzt wird eine durchsichtige oder leicht eingefärbte, ölige und langsam trocknende Embossingtinte oder aber Embossingtifte, die mit der gleichen Flüssigkeit getränkt sind.

Auf die mit der Embossingfarbe gestempelten Abdrücke streut man ein spezielles Pulver aus Kunststoff, welches darauf haften bleibt. Überschüssiges Pulver wird abgeklopft, unerwünscht haften gebliebene Pulverpartien kann man mit einem feinen Pinsel entfernen. Dann erhitzt man das Pulver mit einem speziellen Heißluft- bzw. Embossingföhn, der die richtige Temperatur haben muss, um das Pulver zu schmelzen (normale Haarföns oder Bauföhns bringen es nicht wirklich). Man erhält dann eine leicht erhabene Oberfläche. Der Effekt hängt vom verwendeten Pulver ab, von dezenten bis zu dicken, glänzenden, matten, metallischen, besonders feinen oder stark glitzernden Ergebnissen ist alles machbar.

Pigment-Stempelfarbe (Dye-Farbe)

Für schöne Hintergründe kann man prima mit Gummiwalzen und Dye-Farben (Pigmentfarben) arbeiten. Ich habe mir eine Auswahl an ADIRONDACK-Farben von Ranger angeschafft.

Mit etwas Übung bekommt man sehr schöne Farbverläufe hin. Die Pigmentfarbe ist sehr gut wasserlöslich, damit kann man fein herumexperementieren. Besonders schick wird es, eine mit Wasser besprühte Frischhaltefolie unregelmäßig auf die Dye-Farbverläufe zu legen und diese dann gut trocknen zu lassen. Das Ergebnis erinnert irgendwie an Eiskristalle.

Diese Dye-Farben eigenen sich meiner Meinung nach nicht so gut für Motivabdrücke, da die Farben eher wässrig sowie nicht immer ganz deckend sind und die Umrisse etwas ausbluten könne.

Übrigens gehören auch die Farben von Memento zu den Dye-Farben, aber die verhalten sich komplett anders.

Kreide- und Metallicfarbe

Tsukineko hat unter dem Namen DewDrop kleine stapelbare Pigment-Stempelkissen entwickelt, die mehere Kollektionen beinhalten.

Ein schönes Stempelergebnis auch auf dunklen Untergründen liefert die Kreidefarbe DewDrop VERSAMAGIC von Tsukineko. Die Farben gibt es in schönen, pudrigen Tönen und haben ein mattes Finish.

Eine schöne Auswahl an Metallicfarben liefert Tsukinekos Sortiment DewDrop BRILLIANCE. Die Farben schimmern nett und haben viele Glitzerpartikel intus. Ein Finish wie von flüssigem Gold kann man jedoch nicht erwarten. Die Farben sind größtenteils auch auf dunklen Untergründen zu sehen.

Zum Colorieren eignen sich beide Sortimente nicht so gut, da die Stempelabdrücke leicht verschmieren. Sie brauchen auch ein Weilchen, um zu trockenen und die Stempel sollten nach dem Farbauftrag besonders sorgfältig gereinigt werden.

Feinkonturenfarbe

VERSAFINE von Tsukineko bringt in eher neutralen Farben auch die feinsten Linien von Feinkontur-Stempeln zum Vorschein.

Aaaaaber: die gestempelten Motive lassen sich nach meinen Erfahrungen nicht so schön weiterbearbeiten, da die Stempelfarbe mit den meisten anderen Farbmedien leicht bis mittelschwer verschmiert, ausblutet oder verwischt.

Die großen Stempelkissen haben einen nach hinten klappbaren Deckel, manche Bastler lieben das, mich nervt es eher. Die kleinen Stempelkissen finde ich hingegen schön pratisch und auch verhältnismäßig günstig. Auch hierfür gibt es jeweils Nachfüllflaschen zu kaufen.